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Neue Oper in Düsseldorf: Mehrheit lehnt sie laut Umfrage ab


Die Mehrheit ist dagegen
Umfrage stärkt die Gegner des Neubaus der Oper


03.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Deutsche Oper am Rhein Opera House in Dusseldorf, GermanyVergrößern des Bildes
Die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf (Archivbild): Sanierung oder Neubau? (Quelle: xanneczichosx/imago-images-bilder)

Laut einer Umfrage lehnen 68,2 Prozent der Befragten den Neubau einer Oper in Düsseldorf ab. Überraschend: Die jüngste Altersklasse ist für die Pläne.

Die Stadt Düsseldorf will für mindestens 750 Millionen Euro ein "Opernhaus der Zukunft" bauen, doch eine aktuelle repräsentative Online-Umfrage stärkt die Gegner des Projekts. Auf die Frage "Sind Sie eher für oder eher gegen den geplanten Neubau der Düsseldorfer Oper, der rund eine Milliarde Euro kosten könnte?" lehnt der Großteil der Befragten die Planung ab. Die Fraktion der Linken hatte die Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut Civey in Auftrag gegeben.

Rund 1.000 Menschen aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf wurden zwischen dem 19. und 29. April mit der Frage konfrontiert. Insgesamt 68,2 Prozent stimmten mit "eindeutig dagegen" oder "eher dagegen", insgesamt 21,5 Prozent möchten eine neue Oper ("eindeutig dafür", "eher dafür"). 10,3 Prozent der Befragten hatten keine Meinung.

OB Keller: Stadt kann Projekt stemmen

Für eine neue Oper sprechen sich laut Umfrage vor allem potenzielle Wähler der Grünen aus (36,3 Prozent), obwohl die grüne Ratsfraktion einen Neubau derzeit ablehnt. Bürgermeisterin Clara Gerlach machte dies jüngst bei einer Sitzung mehrerer Gremien wegen der Kosten und des Standorts am Hofgarten noch einmal deutlich. Investitionen in die Infrastruktur, Schulen und den ÖPNV seien momentan wichtiger. Worauf wolle man für den Opernneubau verzichten, fragte Gerlach.

Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) holte daraufhin zum Konter aus. Die Stadt könne ein solch gewaltiges Projekt durchaus finanziell stemmen, das habe sie in der Vergangenheit etwa mit dem Bau der Wehrhahnlinie oder dem Kö-Bogen bewiesen. Bei den Union-Anhängern sprechen sich derweil 23 Prozent für den Neubau aus, 66,6 Prozent sind dagegen.

Ältere lehnen Neubau ab

Die potenzielle FDP-Wählerschaft – die Ratsfraktion der Liberalen ist wie die CDU ein Befürworter des Projekts – ist sich der Umfrage zufolge uneins. 16,8 sind für den Neubau, aber auch "nur" 49,6 Prozent sind dagegen (33,6 Prozent ohne Meinung). Bei keiner anderen Partei gibt es laut Umfrage weniger Gegner.

Bei Wählern der SPD sind 17,2 Prozent dafür und 73 Prozent dagegen. Nur 14,5 Prozent der linken Wählerschaft wollen eine neue Oper, 85,5 lehnen den Neubau ab. Bei der AfD befürworten 24,1 Prozent der Befragten den Opernneubau, 72,2 Prozent halten ihn für nicht nötig.

Eine Überraschung ist, dass es die größte Zustimmung bezogen auf die Altersklasse der Befragten bei den 18- bis 29-Jährigen gibt (35,7 Prozent). Ältere Menschen lehnen dagegen eine neue Oper ab. Bei den 50- bis 64-Jährigen sind etwa nur 14,1 Prozent für ein neues "Opernhaus der Zukunft".

Interimsspielstätte für 75 Millionen Euro

Mehr als zwei Drittel der Menschen im Regierungsbezirk Düsseldorf lehnen somit einen Neubau des Opernhauses ab. In der nächsten Sitzung des Stadtrates am 8. Mai sollen dennoch weitere Weichen für das "Opernhaus der Zukunft" gestellt werden. So geht es etwa um eine Interimsspielstätte während der Bauphase für rund 75 Millionen Euro. Das Ergebnis der Umfrage dürfte zu weiterem Diskussionsbedarf führen.

Weil sich die Ablehnung des Neubaus durch die Anhängerschaften aller Parteien zieht, möchte die Linke, dass der Rat die Entscheidung den Bürgern überlasst. Der Vorschlag: Bei der nächsten Kommunal- und Bundestagswahl 2025 solle in Düsseldorf auch über den Opernneubau abgestimmt werden.

Die Linke, die sich für eine Sanierung der Oper an der Heinrich-Heine-Allee einsetzt, möchte mit ausreichend Vorlauf einen Antrag auf einen Bürgerentscheid in den Stadtrat einbringen. Bis dahin fordert sie einen Planungs- und Ausgabenstopp für das Projekt.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung der Fraktion der Linke vom 2. Mai 2024 (per E-Mail)
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