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Übersäuerter Magen – was ist jetzt zu tun?


Beschwerden im Oberbauch
Übersäuerter Magen – was ist jetzt zu tun?


21.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Eine Frau hält sich den Bauch.Vergrößern des Bildes
Ein übersäuerter Magen kann auf eine Gastritis hindeuten. Was dagegen hilft, hängt von der genauen Ursache ab. (Quelle: fizkes/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wenn sich der Magen übersäuert anfühlt, steckt oft eine Magenschleimhautentzündung dahinter. Was dann zu tun ist und was möglicherweise hilft.

Wer von Bauchschmerzen, Übelkeit, saurem Aufstoßen oder auch Sodbrennen geplagt wird, führt das womöglich auf einen übersäuerten Magen zurück. In der Tat kann die Magensäure diese und andere heftige Beschwerden verursachen, wenn sie im Übermaß vorhanden ist, die Magenwand angreift und/oder in die Speiseröhre gelangt. Häufige Gründe für Beschwerden durch Magensäure sind

  • eine Magenschleimhautentzündung beziehungsweise
  • die Refluxkrankheit.

Beide Erkrankungen erfordern eine gezielte Behandlung. In manchen Fällen können dazu Medikamente nötig sein, oftmals gibt es aber noch andere hilfreiche Maßnahmen.

Warum der Magen Säure enthält

In der Magenschleimhaut sitzen Drüsen, die unter anderem Verdauungsenzyme und Salzsäure produzieren. Dass der Magensaft sauer ist, hat einen guten Grund: Die Säure trägt dazu bei, den Nahrungsbrei zu zersetzen, ehe dieser in den Darm gelangt. Außerdem tötet sie Keime ab und kann so Infekte verhindern.

Damit die Magenwand nicht mit der aggressiven Säure in Kontakt kommt, verfügt sie über einen schützenden Schleimfilm. Dieser wird ebenfalls von den Drüsen in der Magenschleimhaut gebildet.

Wie die Magensäure zu Beschwerden führen kann

Eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, ein Übermaß an Alkohol, die häufige oder längerfristige Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Diclofenac oder Acetylsalicylsäure (ASS): Diese und andere Einflüsse können die Magenschleimhaut reizen und dazu führen, dass ihre Drüsen weniger Schleim und/oder mehr Säure bilden.

Die Magenwand verfügt dann nicht mehr über eine ausreichend dicke Schleimschicht und wird von der Säure angegriffen. In der Folge kann sich die Magenschleimhaut entzünden. Solch eine Entzündung heißt fachsprachlich Gastritis. Typische Symptome sind:

  • Magenschmerzen
  • Übelkeit
  • Aufstoßen
  • Völlegefühl
  • ein aufgeblähter Bauch

Mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Magenschleimhautentzündung erfahren Sie im Artikel Wie sich eine Gastritis erkennen und behandeln lässt.

Magensäure kann jedoch auch Sodbrennen und andere Symptome im Bereich der Speiseröhre verursachen, sogenannte Refluxbeschwerden. In diesem Fall ist der Magen nicht übersäuert. Vielmehr besteht das Problem meist darin, dass die Muskulatur zwischen Magen und Speiseröhre nicht richtig funktioniert. Deshalb fließt bei den Betroffenen immer wieder Magensäure in die Speiseröhre und reizt diese.

Magen übersäuert – was tun?

Das Gefühl eines übersäuerten Magens ist in vielen Fällen Anzeichen für eine Magenschleimhautentzündung oder Sodbrennen. Beides kann verschiedene Ursachen haben, die nur eine Ärztin oder ein Arzt mit Gewissheit feststellen kann. Eine sichere Diagnose ist die Voraussetzung für eine gezielte und wirksame Behandlung.

Darum gilt es, Beschwerden im Bereich des Magens oder der Speiseröhre ärztlich abklären zu lassen, wenn sie nicht nach kurzer Zeit von selbst abklingen.

Was hilft, wenn der Magen übersäuert ist?

Wenn ein Überschuss an Magensäure Beschwerden hervorruft, hängt die Therapie von der Ursache ab. Im Falle einer Magenschleimhautentzündung setzt sich die Behandlung meist aus verschiedenen Maßnahmen zusammen.

Dazu zählen in der Regel einerseits Medikamente wie zum Beispiel Pantoprazol, Omeprazol oder Esomeprazol, die die Säurebildung im Magen hemmen. Im Falle einer Infektion mit Helicobacter pylori können zudem Antibiotika erforderlich sein.

Andererseits sollte die betroffene Person die Einflüsse, die Beschwerden ausgelöst oder verstärkt haben, ermitteln und möglichst beseitigen. So ist es sowohl bei einer Magenschleimhautentzündung als auch bei der Refluxkrankheit empfehlenswert,

  • auf Alkohol zu verzichten und
  • nicht zu rauchen.

Nimmt die oder der Erkrankte oft oder längerfristig magenreizende Medikamente wie Ibuprofen ein, kann die Ärztin oder der Arzt dazu raten, die Einnahme zu unterlassen oder zu pausieren beziehungsweise auf andere Mittel umzusteigen.

Darüber hinaus erhalten Betroffene mitunter die Empfehlung, ihre Ernährung magenschonender zu gestalten. Viele Menschen empfinden insbesondere fettige, stark gesalzene und scharfe Lebensmittel, Kaffee sowie üppige Mahlzeiten als Belastung für ihren Magen. Auch sehr heiße oder sehr kalte Speisen sind möglicherweise problematisch.

Um den Magen zu schonen, kann es sinnvoll sein, vorübergehend auf diese Nahrungsmittel zu verzichten, beziehungsweise kleinere Portionen zu essen.

Was der Magen gut verträgt und was nicht, ist aber individuell verschieden. Darum ist ein kategorischer Verzicht auf alle potenziell magenreizenden Lebensmittel nicht notwendig. Vernünftiger ist es, darauf zu achten, welche Kost dem eigenen Magen bekommt und welche nicht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 21.5.2024)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 21.5.2024)
  • Online-Informationen der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.: fet-ev.eu (Abrufdatum: 21.5.2024)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 21.5.2024)
  • Herold, G.: "Innere Medizin 2024". Eigenverlag, Köln (2023)
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